Skabiosen-Flockenblume
Verbreitung der Futterpflanze des Apollofalters im Winninger Uhlen und naher Umgebung.
Verbreitung der Futterpflanze des Apollofalters im Winninger Uhlen und naher Umgebung.
Die Skabiosen-Flockenblume ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) gehört. Sie ist die bevorzugte Futterpflanze des Apollofalters (Parnassius apollo vinningensis)
Am 7. August habe ich die ersten Samen der Skabiosen-Flockenblume erhalten. Cornelia Heymann-Löwenstein hat diese mit Anleitung für gutes Gelingen von Frau Anne Buchsbaum-Sehn erhalten. Frau Buchsbaum-Sehn ist beim Bauern- und Winzerverband angestellt und Expertin für Flora und Fauna der Region.
Sehr interessant und auffällig sind die unterschiedlichen Färbungen der Samenschirmchen. Von ganz weiß bis ganz schwarz sind verschiedene Farbkombinationen möglich, was sich aber auf die eigentliche Pflanze nicht auswirken sollte.
Nach Empfehlung wurden am 1. September die Samen in Plastikschalen ausgesät und mit einer dünnen Erdschicht bedeckt. Ein Austrocknen der Erde wurde vermieden.
Am 11. September konnte schon ein Foto von den ersten zarten Pflänzchen gemacht werden. Noch ganz zart zeigen sich die ersten Keimlinge. Gerade in dieser Phase darf die Erde nicht austrocknen! Wärme und Sonne beeinflussen die Wuchskraft. Das Klima konnte ich so steuern, dass es einerseits gut feucht ist andererseits aber auch nicht zu Schimmelbildung unter der Abdeckungshaube kommt.
Am 8. Oktober haben Connie und ich über 125 Jungpflanzen vereinzelt! Die zarten Pflanzen wurde sorgfältig und achtsam in spezielle Kokostöpfchen vereinzelt, die später im Jahr komplett an den geeigneten Stellen im Weinberg ausgesetzt werden können. Bis dahin bleiben die Pflanzen weiter in Obhut, damit die Erde nicht austrocknet und ein Auge auf die Pflanzen und deren weiteres Wachstum geworfen werden kann.
Ab Mitte November wurde die Jungpflanzen an die Jungwinzer übergeben, um von jetzt an in ihrem natürlichen Lebensraum anwachsen zu können. Es wurden besondere Stellen ausgesucht die geeignet waren. Der Zeitpunkt ist aus dem Grund wichtig, dass die Jungpflanzen die Winterfeuchte nutzen können. Da die Pflanze nur gedeiht, wenn sie nicht austrocknet, sollte der Standort dementsprechend gut gewählt sein. Bevorzugt wurden Plätze gewählt, wo die Pflanze über Jahre unbeschadet stehen kann, die aber nicht verbuscht sind und im oberen Drittel des Uhlen liegt. Damit ist gewährleistet, dass der Winzer noch eine Auge auf das Gedeihen der Pflanzen hat und in der Flugzeit mögliche Beobachtungen machen kann. Außerdem fliegt der Falter dort nicht im Gefahrengebiet von Bahn und Straße.
Nach dem ersten Winter im Freien waren alle gespannt auf das Ergebnis. Besonders gut sind die Pflanzen gediehen, auf die regelmäßig ein Auge geworfen und auch entsprechende Pflege angewandt wurde. Im Weinberg von Max Hendgen blühen wunderschöne und kräftige Pflanzen! Es ist aber nicht überall so erfreulich ausgegangen. Viele Jungpflanzen sind aufgrund der wenigen Niederschläge vertrocknet. Das ist eine wichtige Erfahrung, die wir nutzen müssen um den Lebensraum unseres Apollofalters langfristig aufzuwerten.
Rechtzeitig zum Saisonstart des Apollofalters 2020 ist hier der Tisch gedeckt! Ein toller Erfolg der uns sehr glücklich macht und für weitere Projekte in der Art Hoffnung gibt.